
ACHTSAMKEIT & MEDITATION
Achtsam sein bedeutet, den gegenwärtigen Moment mit all seinen Facetten so wahrzunehmen, wie er ist. Körperempfindungen, Gedanken, Gefühle und äußere Erfahrungen - ganz gleich ob angenehm, unangenehm oder neutral - werden in einem nicht-wertenden Gewahrsein gehalten, ohne etwas hinzuzufügen oder Aspekte abzulehnen. Diese offene, annehmende Hinwendung zu dem, was gerade da ist, ermöglicht den gegenwärtigen Augenblick voll und ganz zu erfahren und bewusst zu entscheiden, wie wir uns darauf beziehen.
Meditation hilft Achtsamkeit zu trainieren. Sie kann als ein Sich-Verankern im gegenwärtigen Augenblick verstanden werden. Es geht beim Meditieren nicht darum, den Kopf "gedankenleer" zu bekommen oder vor unangenehmen Erfahrungen zu fliehen. Vielmehr geht es darum, zu erkennen, was in unserem Inneren vor sich geht, sich gewohnheitsmäßiger Denk- und Verhaltensmuster bewusst zu werden ohne automatisch darauf zu reagieren. Dabei üben und kultivieren wir gleichzeitig eine wohlwollende, von Herzensgüte getragene, innere Haltung uns selbst und dem Leben gegenüber. Auf dieser Grundlage ist es möglich, gelassener und kreativer mit den Herausforderungen des Menschseins umzugehen.
In der Meditation geht es ganz einfach darum, man selbst zu sein und sich allmählich darüber klar zu werden, wer das ist.
Jon Kabat-Zinn

KÖRPERORIENTIERTE VERFAHREN & YOGA
Als ich nach der Geburt unserer Tochter begonnen habe, Yoga zu praktizieren, war das aus dem Bedürfnis heraus, meinen Körper zu trainieren, wieder "fitter" zu werden. Bereits nach der ersten Yoga-Stunde habe ich gespürt, dass diese Übungen auf der Matte so viel mehr in mir bewirken! Ich fühlte mich ruhiger und zufriedener.
Im Laufe der Jahre hat sich mein Verständnis von Yoga sehr gewandelt. Mir ist klar geworden, dass es hier nicht um ein weiteres Fitnessprogramm geht, mit dem wir Menschen im westlichen Kulturkreis versuchen uns irgendeinem Schönheitsideal oder Modetrend zu unterwerfen. Vielmehr ist Yoga eine innere Haltung, ein persönlicher Weg zu mehr Präsenz, innerer Ruhe und Klarheit im Leben.
Durch meine Erfahrungen als Meditationslehrerin und die Rückmeldungen meiner Schüler*innen ist mir bewusst geworden, dass Yoga in seinen verschiedenen Facetten und auch in Form der Körperübungen (Asanas) für viele Menschen ein toller Zugang zur Wahrnehmung des eigenen Körpers, zur Arbeit mit dem Atem und zur Klärung und Beruhigung unseres ständig denkenden Geistes ist. Somit kann es einen wichtigen Stellenwert in der persönlichen Achtsamkeitspraxis haben.
Vor diesem Hintergrund lasse ich Yoga in einer sehr sanften, oft meditativen Form in mein Wirken einfließen. Sowohl in meinen Achtsamkeitskursen als auch Mentaltrainings greife ich gern auf einfache Yogaübungen und körperorientierte Interventionen zurück, wenn es für meine Klient:innen unterstützend sein kann und diese dies wünschen. Zu keinem Zeitpunkt geht jedoch es darum, ein bestimmtes Ideal zu erreichen oder eine besonders schwierige Körperhaltung ausführen oder etwas bestimmtes spüren zu müssen. Vielmehr sind alle Übungen Einladungen und Angebote, mehr Bewusstheit zu gewinnen.
Letztlich ist Yoga für mich die Anerkennung unseres Menschseins in diesem Körper & Geist.
"Der Rhythmus des Körpers, die Melodie des Geistes und die Harmonie der Seele schaffen die Symphonie des Lebens."